Schalom – Frieden – Salam

Es ist erschreckend zu hören und zu lesen, dass Fanatiker unschuldige Menschen töten, weil sie angeblich ungläubig sind, weil sie an den „falschen Gott“ glauben. 

Es ist erschreckend zu hören und zu lesen, dass in Deutschland wieder antisemitische Stimmen laut werden. Unfassbar: Ein Rechtsradikaler hat in Halle versucht am höchsten Feiertag der Juden, an Jom Kippur, in die Synagoge einzudringen und unter den dort Feiernden ein Massaker anzurichten. Antisemitismus breitet sich in den Köpfen und auf deutschen Straßen aus und macht auch vor Schulhöfen nicht halt: Judenwitze, Schmierereien auf dem Gehweg, Beleidigungen, körperliche Angriffe.  

Dabei haben Judentum, Christentum und Islam alle drei dieselbe Wurzel: den Glauben an den EINEN Gott. Dieser erschien vor langer Zeit dem Abraham, der für alle 3 Religionen wichtig ist: Abraham ist der Urvater der Juden, er ist eine zentrale Person in unserer Bibel und im Islam ein Prophet. Deswegen nennt man Judentum, Christentum und Islam auch die drei abrahamitischen Religionen.

Alle drei Religionen eint die Sehnsucht nach Frieden. Wenn wir im Advent auf die Ankunft Gottes in unsere Welt warten, dürfen wir nicht übersehen: Jesus war Jude! Und auch seine Eltern waren Juden! Und seine Botschaft vom Reich Gottes, das uns Menschen Frieden verheißt, wäre gar nicht denkbar ohne diefrühen Visionen der Propheten vom Frieden – Texte, mit denen Jesus groß geworden ist, die er in der Synagoge gehört und gelernt hat. Für Muslime ist Jesus(Isa) ein wichtiger Prophet.  

An der Sankt-Ansgar-Schule wollen wir im Advent nicht auf das Trennende,  sondern auf das Verbindende  der Religionen schauen, auf unsere gemeinsame Sehnsucht nach Frieden: Mit dem Wort „Schalom“ begrüßen sich die Juden seit den Zeiten der Bibel. Es lässt sich in etwa so übersetzen: „Ich hoffe es geht dir gut und du lebst mit dir und anderen in Frieden.“ Das Wort Schalom ist eng verwandt mit dem arabischen Wort Salam. Wenn sich Muslime mit „SalamMaleikum“ begrüßen, drücken sie aus: „Der Friede sei mit euch“.

18.12.19 Text:Br, Fotos:Ka