Ich wurde in die DDR entführt. Von meinem Vater. Er war Spion!
Unsere Schüler und Schülerinnen haben von einem ehemaligen DDR – Bürger namens Thomas Raufeisen erfahren, wie seine Zeit in der DDR verlaufen ist. Er berichtete uns, dass er bis zu seinem 16. Lebensjahr im Westen Deutschlands, nämlich in Hannover, lebte, doch dann sollte sich alles schlagartig ändern.
Wie er erfahren hatte, war sein Vater ein Spion der DDR. Sie fuhren in den ehemaligen Osten Deutschlands, in die DDR, weil sein Opa angeblich sehr krank war. Herr Raufeisen bekam, weil er die Volljährigkeit noch nicht erreicht hatte, die DDR Bürgerschaft zwangsauferlegt. Somit war sein Schicksal schlagartig festgelegt. Sein Bruder hingegen hatte Glück, war er doch bereits volljährig und konnte somit wieder zurück nach Westdeutschland.
Durch den Kontakt zu seinem Bruder und ein Versuch aus der DDR zu fliehen, wurden Thomas Raufeisen und seine beiden Eltern in Hohenschönhausen inhaftiert. Insgesamt war er 5 ½ Jahre Bürger der DDR und davon 3 Jahre im Gefängnis. Sein Vater starb noch während der Zeit im Gefängnis.
Wir haben durch den Vortrag zum Abitur-Geschichtsthemas „Deutschland nach 1945“ persönliche Informationen zur DDR bekommen. Zudem hat man gespürt, dass dieser Teil seines Lebens ihn für immer zutiefst prägen sollte.
- 15.09.18 Text: Sophie H. & Sandy S. (S3), Fotos: Mzn