An der iranisch-pakistanischen Grenze finden Kontrolleure 20 kg hochangereichertes Uran zum Bau einer Atombombe. Die Lieferung war an eine iranische Forschungseinrichtung adressiert. Wie geht man in der Politik mit so einer Situation um? Was hat ein Verstoß gegen die Auflagen für Folgen?
Unser erstes Semester im Profil 6 ( Die Zukunft gestalten) stellt die Szene nach und untersucht selbst den Uran-Fund mit einem echten Suchgerät. Nach einer Vorlesung in Völkerrecht und Physik werden unsere Schüler in die reale Atomwaffengefahr eingeführt, denn Hintergrund des Falles ist das jüngste Abkommen zwischen dem Iran und den sog. 5 plus 1-Staaten zum Abbau der Atomanlagen. Die Schüler simulieren diesen Konfliktfall, indem sie als Länderdelegierte die UN und den Sicherheitsrat nachspielen. Sie wollen ja schliesslich nicht an den Problemen des Vetorechts im UN-Sicherheitsrat scheitern.
Ausserdem spielen sie die Kontrollmöglichkeiten durch die Wiener Atomenergiebehörde durch. In intensiven Lobbyingphasen erleben unsere Länderdelegierten, wer mit wem ähnliche Positionen erarbeiten kann. Schliesslich soll doch die Verbreitung von Atomwaffen eingeschränkt werden. Dafür müssen sie nicht nur die Kontrollen verbessern, sondern in der UN auch Resolutionsentwürfe erarbeiten, die durchsetzbar sind. Ein hartes Ringen um Mehrheiten in der UN und im Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde und die schwierige Arbeit der Inspekteure vor Ort: mehr Sicherheit vor Atomwaffen verlangt nach harten Verhandlungen und effektiver Kontrolle.
Unsere Erstsemester haben nach 2 Tagen Rundum-Programm in der Hamburger Universität eine Vorstellung davon, was hartes Ringen zwischen den Ländervertretern in der internationalen Politik alles abverlangt.
Dr. Maria Meyer zu Natrup