Profilfahrt Musik nach Hannover

Bildschirmfoto 2016-06-19 um 16.52.34Von Mittwoch, 25.05. bis Donnerstag, 26.05. machte der Profilkurs Musik mit seinem Lehrer Raimund Joppich eine Exkursion nach Hannover. Auf dem Programm standen ein Opernbesuch („Werther“ von Massenet), Hospitationen von Lehrveranstaltungen an der Musikhochschule Hannover und eine Stadtführung. Wir starteten am Mittwoch direkt nach der Schule und waren dann am späten Nachmittag vor Ort in Hannover. Nach einem Abendessen in der Innenstadt besuchten wir die (an Goethes Werk „Die Leiden des jungen Werthers“ angelehnte) Oper „Werther“ von Jules Massenet in der dortigen Staatsoper. „Werther“ ist eine Oper des französischen Komponisten Jules Massenet, die 1892 in Wien uraufgeführt wurde. Sie gilt als die gelungenste Goethe-Adaption für das Musiktheater überhaupt. Das Libretto geht auf den gleichnamigen Roman Goethes zurück. Das Bühnenbild der Inszenierung zeigt verschiedene Szenen, die immer in einer Art Wohncontainer spielen. Die Container liegen nebeneinander und werden allmählich von rechts nach links verschoben. Alle Container sind durch Türen verbunden, sodass ein schneller Bildwechsel möglich wird. Dazu illustriert die Musik jede Szene mit differenzierten romantischen Orchesterklängen und Gesangsnummern.

Nach dem schönen Abend fuhren wir in unser Schlafquartier, das Don-Bosco-Haus, einige Fahrminuten vom Zentrum entfernt.  Am nächsten Morgen besuchten wir noch zwei Veranstaltungen in der Musikhochschule Hannover, die in Deutschland zu den führenden und erfolgreichsten Ausbildungsinstitutionen für Musikberufe zählt. Zunächst besuchten wir ein Seminar für Orchesterleitung, das von Kirchenmusik- und Schulmusikstudenten besucht wurde. Dirigierunterricht ist für jeden angehenden Musiklehrer obligatorisch. Es geht um das Erlernen grundlegender Dirigiertechniken, die Arbeit mit Partituren und das Entwickeln eines angemessenen Führungsstils. Jeder Dirigent arbeitet mit Menschen. Die Orchestermusiker, egal ob Profis oder Schüler, müssen motiviert und zielorientiert geführt werden. Auf dem Programm des Seminars stand an diesem Tag der 2. Satz aus Dvoraks 9. Sinfonie. Den Orchesterpart übernahmen die Studenten abwechselnd an zwei Flügeln. Interessant war es zu beobachten, wie jeder Student einen individuellen Dirigierstil besaß und wie die Kommentare des Dozenten Fehler offenlegten, die mit wenigen Handgriffen und Bewegungen behoben werden konnten. Die zweite Veranstaltung war eine Vorlesung zum Thema „Oper in der Musikgeschichte“. Das Thema war „Oper im 19. Jh. in Russland“. In einem sehr informativen, aber auch sehr unterhaltsamen 90-minütigen Vortrag, präsentierte die Dozentin das Thema, immer unterbrochen und veranschaulicht durch Musik- und DVD-Aufnahmen. Nach einem kurzen Stadtrundgang entlang des sog. „roten Fadens“ mit anschließendem Kaffeebesuch in der Innenstadt machten wir uns wieder auf den Rückweg nach Hamburg.

Johannes Rehr/Raimund Joppich