Die Fastenzeit an der SAS wollen wir in diesem Jahr unter das Motto „Durststrecke“ stellen.
Als „Durststrecke“ wird ursprünglich eine Strecke bezeichnet, die durch ein Gebiet ohne Wasser führt; im übertragenen Sinne ist eine Zeitspanne gemeint, in der jemand Entbehrungen und Einschränkungen auf sich nehmen muss.
Welchen Sinn soll es machen, sich freiwillig eine „Durststrecke“ aufzuerlegen? Nun, von Jesus wird erzählt, dass er in die Wüste gegangen ist, um 40 Tage und Nächte lang zu fasten. 40 Tage der Einkehr und der Reduktion der Bedürfnisse auf das Wesentliche haben ihm schließlich Klarheit verschafft über seinen Auftrag, seine Berufung. Dann erst ist er hinausgegangen, hat sich gezeigt, hat vom Reich Gottes gepredigt, hat geheilt, hat sich mit Sündern und Ausgestoßenen der Gesellschaft an einen Tisch gesetzt.
Auch wir sind in der vorösterlichen Bußzeit aufgerufen einen genaueren Blick auf unser Leben zu werfen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, uns zu besinnen, den eigenen Weg sowie die gesetzten Ziele zu überprüfen und – falls nötig – zu korrigieren.
Es müssen nicht die großen Entbehrungen sein, die uns auf die Sprünge helfen. Vielleicht hilft bereits ein „Fasten mit den Augen“ gegen die Reizüberflutung durch die Medien, das bewusste Auswählendessen, was ich wahrnehmen möchte. Ein „Fasten mit den Ohren“ gegen die akustische Dauerberieselung zu setzen könnte ebenfalls hilfreich sein. Auch ein „Fasten mit den Beinen“, der Verzicht darauf von Termin zu Termin zu hetzen und so mehr innere Ruhe zu bekommen, wäre eine Option.
Angefangen beim heutigen Aschermittwochs-Gottesdienst mit Austeilung des Aschekreuzes halten wir in der Schule Anregungen und Impulse bereit dem eigenen Leben auf den Grund zu gehen.
Jürgen Brinkmann [text] Knud Kamphues [graphik]