Über 100 Ansgarianer finden Gold beim Filmkonzert in Hamburgs traditionsreicher Konzerthalle 11.02.2016, Hamburg, Laeiszhalle. Wieder einmal gelang Herrn Joppich das Unglaubliche: eine gute Hundertschaft Schüler – ohne jegliche Anwendung von Gewalt – in die Oper zu bringen. Bei der nun schon traditionellen Ansgar-Exkursion zum Filmkonzert saßen Schüler und Begleiter in der nahezu ausverkauften Laeiszhalle fast unter dem Dach, aber mit gutem Blick auf die Leinwand, über die Charlie Chaplins Millionen-Dollar-Klassiker „The Gold Rush“ in einer restaurierten Originalfassung von 1925, aber mit Chaplins Musik von 1942 flimmerte. Chaplins Saga von der wahren Liebe in der Winterhölle Alaskas förderte nicht nur das unbezahlbare Gold echten Humors zutage, wurde nicht nur von den Hamburger Symphonikern präzise und voll tönend begleitet unter der Leitung des Film-Konzert-Routiniers Stefanos Tsialis, die Geschichte erfuhr plötzlich auch eine brennende ikonographische Aktualität: Chaplins dem Klondike-Goldrausch nachempfundene Bilder langer, sich einen Berg hinaufwindender Menschenschlangen auf der Suche nach Glück und Reichtum dürften alle Betrachter an kürzlich gesehene Fernsehbilder erinnert haben. Was mögen die Gruppen jugendlicher Zugewanderter im Zuschauerraum empfunden haben?
Chaplins Tramp findet schließlich beides – Gold und Glück in der Liebe. Dass sich die starke Georgia am Ende nicht kaufen lässt, sondern gar anbietet, dem vermeintlich immer noch armen Tramp und blinden Passagier die Schiffsreise zu bezahlen, mag Chaplins Modernität beweisen – oder aber die tatsächliche Stärke der Hauptdarstellerin Georgia Hale, die während der Dreharbeiten Chaplins Geliebte wurde, obwohl dieser kurz zuvor die ursprünglich vorgesehene, 15jährige Hauptdarstellerin geschwängert und geheiratet hatte.
ag