20 Jahre Abitur

20 Jahre AbiturABI 1995 feierte 20. Jubiläum in der Schul-Cafeteria der SAS  Am Samstag, 13. Juni staunten die 55 Schülerinnen und Schüler des Abijahrgangs 1995 bei der Hausführung nicht schlecht, wie sich die SAS in den vergangenen 20 Jahren „gemausert“ hat. Klar, einige Dinge waren noch ziemlich gleich und regten zum In-Erinnerungen-Schwelgen an: Der Flurbereich der Bioräume, der Geruch der Turnhalle, die Sport-Urkunden im Treppenhaus des Neubaus… Und kaum zu glauben: Im Altbau hängen noch gerahmte Pastellkreide-Bilder an der Wand, die der Kunst-LK 1994 im Unterricht gemalt und damit den Pausenbereich der Oberstufenschüler verschönert hatte. Und doch merkten alle nicht nur an den leicht gealterten Gesichtern ihrer Mitschüler, dass 20 Jahre vergangen waren: Der helle und bunte Anbau am Neubau (jetzt Spee-Haus) mit den Musik- und Klassenräumen, die Cafeteria, die viel freundlicher, sonniger und größer ist, als ihre alte „Kantine“, die Chemie- und Physikräume, die modernes Equipment aufweisen, damit die Gymnasiasten regelmäßig selbst experimentieren können. Und alle Schüler haben jetzt einen coolen Spint für ihre Materialien direkt vor ihrem Klassenraum. „Den hätten wir auch gern gehabt“, sagten einige neidisch, die in ihrem Scout-Ranzen in den 1980ern täglich gefühlte 5 Kilo Bücher hin und hertransportierten, inklusive Diercke Weltatlas.

Besonders spannend war ein Blick auf die Foto-Wand des Lehrerkollegiums. Viele neue Gesichter schauten einen an, aber auch einige alte Hasen, die man in der Mittel- oder Oberstufe im Unterricht hatte. Schön war, dass spontan einige der ehemaligen Lehrer extra vorbeigekommen waren (Herr Linger, Herr Lüders, Herr Niemeyer, Herr Joppich) und zum Teil sogar noch die Namen der Schüler wussten. Auch Herr Stern, der kommissarische Schulleiter, gehörte dazu. In seiner Rede bemerkte Herr Stern zufrieden, dass – wenn von 93 Abiturienten 55 zum 20-Jährigen Nachtreffen in die Schule kommen –  die Lehrer damals ja nicht alles falsch gemacht haben können, und es noch eine große Verbundenheit mit der Schule gibt. Diesbezüglich muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass gern noch viel mehr gekommen wären, es sie aber zum Teil in die entferntesten Ecken Deutschlands, Europas und der Welt verschlagen hat, sie schwanger sind, arbeiten mussten, anderweitig privat verhindert waren oder sie einfach nicht mehr auffindbar waren und darum über das Treffen nicht informiert werden konnten.

Nun hoffen alle auf das 25. Jubiläum im Jahr 2020. Dass der Jahrgang dann auf jeden Fall gern wieder in der Schule feiern möchte, bei der super Orga und Unterstützung durch den Elternrat, dem leckerem Essen des Schul-Caterers (es gab ein Grillbuffet, allerdings bei Regen) und dem Willkommen durch sämtliche Mitarbeiter der Schule, ist kein Wunder. Die fleißigen Sekretärinnen durften zum Beispiel noch stundenlang im Archiv nach den je drei Abiklausuren der Ehemaligen suchen. Nach 20 Jahren hat ein Jahrgang nämlich das Recht, die Klausuren nicht nur anzuschauen, sondern mitzunehmen. Dementsprechend hoch war die Quote derjenigen, die das Angebot dankend annahmen. Es erwies sich jedoch als schlau, nicht während des Treffens in die Klausuren und v.a. in die manchmal zu ehrlichen Kommentare der Lehrer reinzulesen („Blödsinn!“). Denn es war ja viel spannender, sich mit den Mitschülern über die guten alten Zeiten, über die aktuelle Kinderzahl oder den gewählten Beruf und Wohnort auszutauschen.

 Ein eher nachdenklicher Teil des Treffens war die Andacht, die aus der Mitte der Schüler gestaltet wurde. Darin wurde über die eigene Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft meditiert. Der Vorteil dabei, den sicherlich nicht jeder Abijahrgang hat: Der Priester konnte mit Jan Stefanowski aus den eigenen Reihen „gestellt“ werden. Und hätte man einen Arzt, eine Rechtsanwältin, Jounalistin, weitere Lehrer oder vielleicht gar Handwerker gebraucht, auch damit kann der Jahrgang jeweils gleich mehrfach dienen.
Der Abend klang zur später Stunde im Hofbräuhaus aus und alle, die ihre Mitschüler 15 oder 20 Jahre nicht mehr gesehen hatten, waren überzeugt: Am bereits seit Jahren etablierten Stufentreffen in der Adventszeit im Schweinske an der Lübecker Straße  werden sie unbedingt teilnehmen, damit bis zu einem Wiedersehen nicht erneut fast zwei Jahrzehnte vergehen.
Andrea Schulz-Colberg Text &Fotos