China im Orkan des Wandels

BertramChina überall: wir lesen über China, sehen und kaufen immer mehr chinesische Produkte.
Was verbirgt sich hinter diesem gigantischen Wirtschaftsaufschwung? Wie wird diese Grossmacht mit ihrer massiven Militäraufrüstung, mit den Menschenrechten, mit der Umweltverschmutzung und mit der gesellschaftlichen Spaltung in Arm und Reich umgehen? Das vierte Semester hat im 6. Profil chinesische Geschichte bearbeitet. Dabei bleibt auch die weithin unbekannte Renaissance des Glaubens ( 92 Mio. Christen in China) ein interessanter, weithin unbekannter Aspekt. Dieser Abend steht unter dem Motto „China im Orkan des Wandels“. Jürgen Bertram referiert vor mehr als 50 Besuchern, wie chinesische Städte boomen und gleichzeitig unter einer unvorstellbaren Umweltverschmutzung leiden, wie schnell die technische Produktion steigt und doch die ausufernde Produktpiraterie ausländische und v.a. deutsche Investoren schädigt.
Die Alterung der chinesischen Gesellschaft, ihre “ radikale Urbanisierung und Korruption“ ( so Bertram) stellen für die EInparteiendiktatur massive Probleme dar.
China steht, so J. Bertram, für ungeahnte Entwicklungen, aber auch für sehr instabile gesellschaftliche Strukturen. Wie gross das Defizit an kreativem Denken und an sozialpolitischer Absicherung ist, macht der Referent sehr anschaulich klar.
Der Abend hinterlässt nach einer regen Diskussion und nach den Beiträgen vieler Besucher ein höchst differenziertes Chinabild.  Einige unsere Abiturienten planen vermehrt u.a. Praktika in China.  Was auf uns Europäer angesichts der intensiveren Wirtschaftskontakte mit China zukommt, lässt sich nach dieser profunden Analyse des ehem. Chinakorrespondenten J. Bertram erahnen. Chinakenntnisse sind nach diesen Einblicken für unsere SchülerInnen gefragter denn je, denn wir stehen mit der chinesischen Entwicklung einer weltpolitischen Herausforderung besonderer Art gegenüber.

Dr. Maria Meyer zu Natrup