Literatur- und Geschichtsstunde mit Professor Göring

Bildschirmfoto 2015-02-21 um 16.08.36Anstatt langwierig über einen Autor und dessen mögliche Textintention zu spekulieren, da wählte die Klasse 10a einen anderen Weg und lud kurzum den Autor in den Unterricht ein. Dieser folgte der Einladung und so war der heimische Autor Michael Göring zu Gast, der dann auch seinen neuen Roman „Vor der Wand“ mit im Gepäck hatte. Darin erzählt Göring, der hauptberuflich Vorstandsvorsitzender der renommierten Zeit-Stiftung in Hamburg ist, von einem tatsächlichen Geschehen, einem grausamen Massaker, das deutsche Soldaten auf ihrem Rückzug 1944 im italienischen Sant Anna in den toskanischen Bergen angerichtet haben. Das Geschehen ist historisch belegt, Göring verpackt dieses in eine leicht zu lesende Romanhandlung, die er den Schülern auszugsweise präsentierte. Tatsächlich taucht in seinem Roman ein ebenfalls heranwachsender Jugendlicher auf, der die Kriegsvergangenheit seines Vaters, der selbst einer dieser Mittäter war, kritisch hinterfragt und dem grausamen Erlebnis auf die Spur kommt.

Göring, der auch an der Hamburger Hochschule für Musik und Theater als Honorarprofessor lehrt, nahm sich zwei Schulstunden Zeit, um den neugierigen Schülerin vor allem von seinen Hintergrundrecherchen zu berichten, aber auch den durchaus kritischen Zuhörern Frage und Antwort zu stehen. Und auf die Nachfrage, wo denn interessierte NachwuchsschriftstellerInnen eine Art Orientierung und Leitfaden erhalten könnten, hatte der sympathische Autor auch gleich einen Tipp parat: „Das Literaturhaus Hamburg“ sei, so Göring abschließend lächelnd, „eine gute Adresse für Schreibinteressierte.“ Die Schüler nahmen es dankend an und verabschiedeten den Autor, auf den nämlich sein Hauptberuf wartete, die Leitung der Zeit-Stiftung.

 Dr. Lewandowski [text|foto]